Nachhaltigkeit bei mld

Zertifizierung nach ISO 20121

Im nachfolgenden Beitrag haben wir unsere Überlegungen zur Nachhaltigkeitszertifizierung nach ISO 20121 zusammengefasst. Der Beitrag ist am 31.08.23 erstmals auf den Seiten des fwd (Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft) erschienen und gibt Einblicke in folgende Fragestellungen:

  • Was bedeutet Nachhaltigkeit für uns?
  • Wie stehen unsere Kunden zum Thema Nachhaltigkeit?
  • Wo wollen wir hin?
  • Was tun wir bereits?
  • Wie sieht unser Weg zu mehr Nachhaltigkeit aus?
  • Wie beziehen wir unsere Mitarbeiter ein?
  • Wie kommunizieren wir unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten?

Neben unserem Beitrag finden sich auf den Seiten des fwd (www.forward.live) spannende Impulse von expopartner, Holtmann+ oder PHOCUS BRAND CONTACT sowie weiterführende Informationen zur Nachhaltigkeitszertifizierung nach ISO 20121.

 

 

Zentrale Überlegungen und Fragestellungen zur ISO 20121-Zertifizierung bei der music & light design GmbH

Im Vorfeld der Maßnahmen zur Nachhaltigkeitszertifizierung haben wir uns bei mld mit zahlreichen Aspekten auseinandergesetzt, die wir in den sieben folgenden Abschnitten jeweils kurz anreißen. Ein kleiner Einblick in unser Unternehmen und die Ausgangssituation sei diesen Themen- und Frageblöcken zum besseren Verständnis vorangestellt.

Unternehmen und Ausgangssituation:
Mit rund 50 festen Mitarbeitenden an unserem Standort in Leonberg bei Stuttgart ist die music & light design GmbH Dienstleister für professionelle Veranstaltungstechnik in den Bereichen Messe, Event und Live-Kommunikation. Wir statten verschiedenste Veranstaltungen mit Ton-, Licht-, Video- und Bühnentechnik aus und bieten als Fullservicedienstleister alles, was zum Thema Veranstaltungstechnik gehört – von der ersten Idee, über die Konzeption und Planung bis hin zur Realisierung. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Kunden maßgeschneiderte Veranstaltungs- und Technikkonzepte zu entwickeln, die Veranstaltungen zu echten Erlebnissen machen und die Zielgruppen begeistern.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für uns?
Nachhaltigkeit ist für mld auf multidimensionaler Ebene ein zentraler Bestandteil unserer Überlegungen und des operativen, taktischen und strategischen Handelns. Die drei Säulen der Nachhaltigkeit sind für uns nicht nur ein theoretischer Rahmen, sondern zeigen ganz konkret die Relevanz der Thematik für unser Unternehmen auf:

Die ökologische Dimension:
Aus der Überzeugung und mit Blick auf unsere Umwelt ist es uns ein wichtiges Anliegen, Emissionen zu vermeiden oder zu reduzieren.

Die soziale Dimension:
Wir bewegen uns in einem People-Business. Menschen sind zentraler und entscheidender Erfolgsfaktor unseres Geschäftsmodells, denn kein erfolgreiches Event ohne Besucherinnen und Besucher und keine Leistungserstellung ohne Mitarbeitende. Gerade durch die Situation „während Corona“, in der soziale Kontakte reduziert wurden, sowie den aktuellen Personalmarkt – insbes. in der Veranstaltungsbranche – wird uns dies immer wieder bewusst.

Die ökonomische Dimension:
Einerseits können durch die Weiterentwicklung nachhaltiger Maßnahmen im Bereich der Leistungserstellung ökonomische Effekte und Ergebnisse erzielt werden, die schließlich zu höheren Deckungsbeiträgen führen. Andererseits, und damit einhergehend, spielt das Thema Nachhaltigkeit auch bei Kundinnen und Kunden sowie anderen Stakeholdern eine immer größere Rolle und wird fortlaufend mehr zur Voraussetzung, um entsprechend Aufträge zu erlangen oder Angebote von anderen Unternehmen annehmen zu können.

Wie stehen unsere Kunden zum Thema Nachhaltigkeit?
Besonders die rechtlichen Vorschriften auf nationaler und europaweiter Ebene rücken das Thema Nachhaltigkeit immer mehr ins Zentrum des Handelns einiger unserer Kundinnen und Kunden. So werden in Ausschreibungen und Projektanfragen nachhaltig agierende Unternehmen oder entsprechende Leistungsanbieter bevorzugt behandelt.
Wie die Motivation auf Kundenseite aus unterschiedlicher Perspektive kommt (von „wir wollen nachhaltig agieren, da uns das Thema wichtig ist“ bis zu „wir müssen nachhaltig agieren, da es uns der Gesetzgeber vorschreibt“) unterscheiden sich auch konkrete Anforderungen, Wünsche und das Verständnis für nachhaltiges handeln und etwaige Mehrkosten.

Wo wollen wir hin?
Wir verstehen Nachhaltigkeit nicht als einen Zustand, sondern einen Prozess. So wollen wir uns immer weiter entwickeln und stetig vorankommen um die ökologische, ökonomische und soziale Situation in unserem Unternehmen, unserer Branche und unserem Wirkungskreis kontinuierlich zu verbessern. Das im Rahmen der Zertifizierung zu evaluierende Managementsystem ist für uns Mittel zum Zweck, um entsprechende Einsichten zu erlangen, Maßnahmen zu implementieren und konkrete Resultate in allen Nachhaltigkeitsbereichen zu erzielen.

Was wir bereits tun?
Mit Blick auf den Status Quo könnten wir uns zum Beispiel daran freuen, dass wir mit der Solaranlage auf unserem Gebäude mehr Strom erzeugen als wir verbrauchen oder die zahlreichen Angebote und Leistungen feiern, die mld seinen Mitarbeitenden bietet – für zielführender halten wir es jedoch zu überlegen, wie wir die bestehenden Maßnahmen ausbauen und neue Maßnahmen implementieren können… konkret also Fragen wie: An welcher Stelle können wir unseren Energieverbrauch weiter reduzieren? Wo macht es Sinn soziale Leistungen für unsere Mitarbeitenden anzupassen und/oder auszubauen?

Wie sieht unser Weg zu mehr Nachhaltigkeit aus?
Hier ist der Weg das Ziel. Zwar haben wir zahlreiche Etappenziele definiert und festgehalten, sind uns aber bewusst, dass es kein finales Ziel gibt, nach dessen Erreichung wir uns entspannt zurücklehnen.
Wichtige Aspekte auf unserer Reise zu mehr Nachhaltigkeit sind Effektivität und Effizienz in dem, was wir tun sowie der Einbezug bzw. die Partizipation all unserer Stakeholder. Nur wenn wir die Reise gemeinsam antreten und jeder seinen Teil dazu beträgt, werden wir als Unternehmen Schritt für Schritt vorankommen. Hierzu braucht es das Commitment aller Beteiligten, was wiederum eine gute Kommunikation erfordert.
Mit konkretem Blick auf die interne Kommunikation nutzen wir unser regelmäßiges Monatsmeeting ganz gezielt, um alle Mitarbeitenden auf den aktuellen Stand zu bringen und sie an entsprechender Stelle mit einzubeziehen. Die Kommunikation erfolgt hier bewusst im Dialog, um Ideen und Impulse aus allen Richtungen aufzufangen und in den Nachhaltigkeitsprozess mit aufnehmen zu können.

Wie beziehen wir unsere Mitarbeiter ein?
Spannend und sehr überraschend war für uns die Qualität und Quantität des positiven Feedbacks welches wir als „Nachhaltigkeits-Team“ erhalten haben, als wir intern vorgestellt haben, dass wir die ISO20121-Zertifizierung angehen. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen waren vom ersten Moment an Feuer und Flamme und haben Ideen eingebracht. Die anfängliche Herausforderung bestand in diesem Zusammenhang darin, die zahlreichen Impulse zu kanalisieren und im Sinne eines Managements vernünftig zu handeln. Demnach ist auch die Entwicklung eines Kommunikations- und Feedbacksystems, welches sich speziell auf das Thema Nachhaltigkeit bezieht, weit oben auf unserer Liste. Als besonders spannend sehen wir hier ein entsprechendes „Erwartungsmanagement“, welches sicherstellt, das Mitabreitende auch weiterhin Impulse und Ideen einbringen, besonders dann, wenn ihr letzter Input (noch) nicht umgesetzt wurde.

Wie kommunizieren wir unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten?
Aktuell ist das für uns eine der zentralen Fragen, die wir noch nicht final beantworten konnten.
Einerseits sind wir sehr stolz auf die Dinge, die wir bereits tun und mit denen wir einen kleinen Teil zum Thema Nachhaltigkeit beitragen. Zudem wollen wir durch eine entsprechende Kommunikation gleichermaßen andere Player unserer und fremder Branchen ermutigen, sich im Bereich Nachhaltigkeit aktiv weiterzuentwickeln. Andererseits sind wir in der externen Kommunikation unserer Maßnahmen aktuell eher vorsichtig und defensiv unterwegs, um nicht den Verdacht zu erwecken, Greenwashing zu betreiben. Auch verstehen wir unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten und die Zertifizierung nicht als „Marketinginstrument“, sondern als einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu nachhaltigem Wirtschaften.  So versuchen wir gerade die richtige Balance zu finden, zwischen „Tu Gutes und rede darüber“ und „Wir lassen die Taten für sich sprechen“. In dieser Frage sind wir dankbar für jeden Tipp und jedes Feedback.